Max Claessen

Formsprache

Max bringt Leichtigkeit in das Sperrige und gibt oberflächlichen Stoffen Tiefe. Seine Inszenierungen sind musikalisch und emotional, sie können und wollen berühren. Dafür geht er den einen entscheidenden Schritt weiter als erwartet. Fokus seiner Arbeit ist das Groteske, mit dem das Absurde besser verstanden werden kann. Er interessiert sich für die Irr- und Umwege des Lebens, das Scheitern, den Irrsinn. Das Komische ist dabei immer verbunden mit dem großen gesellschaftlichen Warum. Bei aller Komik sind jedoch Abgrund und Endlichkeit die Folie, auf der gespielt und gelebt wird. Daher ist Komik für Max immer existentiell und immer politisch.

Werdegang

Max Claessen studierte Theater- und Medienwissenschaften sowie Literatur- und Kunstgeschichte in Erlangen. Sein Studium schloss er mit einer Magisterarbeit zum Inszenierungsstil Andreas Kriegsburgs ab. Eine seiner ersten Regiearbeiten am Experimentiertheater Erlangen – „Samurai“ von Dea Loher – wurde zu internationalen Festivals nach Bratislava (Istropolitana) und Belgrad (Fist) eingeladen.

Von 2005 bis 2009 arbeitete er am Thalia Theater Hamburg als Regieassistent u.a. mit Dimiter Gotscheff, Alize Zandwijk, Stephan Kimmig, Andreas Kriegenburg und Armin Petras zusammen. Er inszenierte unter anderem „Ein kurzer Film über die Liebe“ nach Krzysztof Kieslowskis Filmreihe und „Die Bakchen. Ein Spiel“ nach Euripides. Seine Abschlussinszenierung 2009 am Thalia Theater „I hired a Contractkiller“ nach dem Film von Aki Kaurismäki wurde zum Körber Studio Junge Regie eingeladen.

Seit 2009 arbeitet Max als freischaffender Regisseur in Deutschland, Österreich, Luxemburg und Schweden. Er war Stipendiat des Theatertreffens tt-Talente und ist Mitglied der Dramaturgischen Gesellschaft sowie bei Netzwerk Regie.

https://www.maxclaessen.com/

Auszeichnungen

2022

  • Einladung zum Heidelberger Stückemarkt mit "Der Geldkomplex" von Felicia Zeller (Theater Münster)

2013

  • Publikumspreis der Privattheatertage für "Der Vorname" von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière (Junges Theater Göttingen)

Regiearbeiten / Theater (Auswahl)

2025       Foxfinder, Dawn King
                Theater Kiel

                Die fetten Jahre sind vorbei, nach Hans Weingartner
                Hamburger Kammerspiele

                Der eingebildete Kranke, Moliére
                Landesbühne Niedersachsen Nord

2024       Carmen darf nicht platzen, Ken Ludwig
                Ohnsorgtheater Hamburg

                Adern, Lisa Wentz
                Schauspielhaus Salzburg

2023       Eine kurze Chronik des künftigen China, Pat To Yan
                Theater Lübeck

               Jeeps, Nora Abdel-Maksud
                Hans-Otto-Theater Potsdam

                Ab in den Schrank, Sebastien Castro
                Theater Heilbronn

2022       Guldenberg, nach dem gleichnamigen Roman von Christoph Hein
                Staatstheater Meiningen

               Sickster, nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Melle
                Theater Lübeck

2021       Der Geldkomplex, Felicia Zeller nach dem gleichnamigen Roman von zu Reventlow
                Theater Münster

                Frankenstein, Nick Dear
                Landestheater Schwaben

2020       Szenen einer Ehe, nach Ingmar Bergmann
                Landestheater Schwaben

2019       Endspiel, Samuel Beckett
                Theater Münster

                Das große Heft, Ágota Kristóf
                Landestheater Schwaben

2018       your very own double crisis club, Sivan Ben Yishai
                Kasematten Theater Luxemburg

               Die Netzwelt, Jennifer Haley
               Pfalztheater Kaiserslautern

Theater Münster © Oliver Berg