Johannes Schmid
Formsprache
Johannes lässt Bilder in den Köpfen der Zuschauer entstehen und nutzt die Kraft der Fantasie. Ein wichtiges Hilfsmittel hierfür ist die Musik. Thematisch interessiert sich Johannes für überzeitliche Stoffe mit gesellschaftspolitischer Relevanz, philosophische Fragestellungen zum Menschsein und Erzähltheorie. In seinen Arbeiten geht es häufig ganz nebenbei um die Kraft und Macht der Imagination und Fiktion an sich.
Johannes‘ Projekte bewegen sich zwischen Musik-, Bewegungs- und Sprechtheater. Dadurch entsteht ein kreatives Fremdsein, das seinen Blick freihält und ihn vor allzu festen Gewohnheiten bewahrt. Neben Opernuraufführungen inszeniert er besonders gern Romanadaptionen. Außerdem interessiert ihn komplexes Kinder- und Jugendtheater, denn Geschichten über das Kindsein und Erwachsenwerden erscheinen ihm besonders geeignet, intensiv und grundlegend über das Menschsein zu erzählen.
Werdegang
Johannes Schmid studierte Musik-, Theater- und Filmwissenschaften, Germanistik und Kunstgeschichte in Erlangen und München. Er schloss das Studium mit Auszeichnung ab. Seit 2000 arbeitet er als freischaffender Regisseur für Bühne und Leinwand, für ein erwachsenes wie auch ein junges Publikum. Er inszenierte Sprech- und Musiktheater in über 50 Produktionen in ganz Europa, u. a. für das Musiktheater an der Wien, das Stadsteater Malmö, die Salzburger Festspiele, das Teatro alla Scala in Mailand, das Theater Sankt Gallen, die Deutsche Oper am Rhein, die Oper Dortmund und die Schauburg in München. Seine Kinofilme (u. a. „Wintertochter“, „Agnes“, „Geschichten vom Franz“) wurden national und international mehrfach ausgezeichnet.
2024 wurde Johannes mit der Brüder-Grimm-Poetikprofessur der Universität Kassel geehrt. Neben seiner Regiearbeit übersetzt er Theatertexte aus dem Schwedischen.
Johannes lebt in Stockholm.
Regiearbeiten / Theater (Auswahl)
2027 Szenen einer Ehe, Ingmar Bergman
Norrbottensteater, Luleå, Schweden
2026 Moby Dick, Kristian Hallberg nach Herman Melville
Folkteater Gävleborg, Gävle, Schweden
2025 Ich bin Vincent und habe keine Angst, Familienoper von Gordon Kampe (UA)
Libretto von Paula Fünfeck nach Enne Koens
MusikTheater an der Wien
Ronja Räubertochter, Familienoper von Jörn Arnecke nach Astrid Lindgren
Libretto von Holger Potocki
Aalto Musiktheater Essen
2023 Kallocain, Lotta Östlin Stenshäll und Johannes Schmid nach Karin Boye
Folkteatern Gävleborg Gävle, Schweden
2022 Eisbachwelle, Florian Wacker
Schauburg München
2020 Kohlhaas!, Johannes Schmid nach Heinrich von Kleist
Theater Giljotin Stockholm, Schweden
Cyrano de Bergerac, Edmond Rostand
Malmö Stadsteater, Schweden
2019 Die Schneekönigin, Familienoper von Marius Felix Lange nach H.C Andersen
Oper Bonn
2018 Paranoid Park, Johannes Schmid nach Blake Nelson
Malmö Stadsteater, Schweden
La Juive, Oper von Fromental Halévy
Konzilstadt Konstanz/Südwestdeutsche Philharmonie