Joanna Lewicka
Formsprache
Joanna berührt und befragt. Sie schafft Theater, das den Menschen und menschliche Beziehungen in neue Zusammenhänge bringt. Mit abstrakten Systemen geht sie poetisch und musikalisch um, so lässt sie sinnliche Bild- und starke Bühnenwelten entstehen. Das Ensemble bringt sie zu präziser, starker und großer Schauspielarbeit. Theater denkt sie nicht nur spartenübergreifend, sondern auch transkulturell.
Joanna arbeitet gerne mit vielschichten Stoffen, deren Inhalte sie Schicht für Schicht an die Oberfläche bringt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch an den Schnittstellen von realem Elend und hoffnungsvollen Träumen – an den Orten, wo Abgründe und Sehnsüchte aufeinanderprallen.
Werdegang
Joanna Lewicka studierte Philosophie, Romanistik und Medienwissenschaften in Konstanz und anschließend Regie bei Hans Hollmann, Christof Loy und Jürgen Drescher an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Nach ihrem Studium machte sie Hospitanzen und Assistenzen in der Regie unter anderem am Schauspielhaus Zürich. Seit 2005 inszeniert sie vor allem in Deutschland und Polen. Weitere Arbeiten sowie Gastspiele und Internationale Theaterfestivals führten sie nach Litauen, Italien, Griechenland, Dänemark, Belarus, Großbritannien, Tschechien, in die Türkei und die Ukraine.
Zwischen 2016 und 2020 arbeitete Lewicka als freie Theaterdozentin an der Marie-Curie-
Universität Lublin. Seit 2020 unterrichtet sie an der Hochschule für Musik und darstellende
Kunst in Stuttgart. Zwischen 2016 und 2025 war sie außerdem als Consultant für Theater-Interventionsprojekte von KCD (Khmer Community Development) in Kambodscha tätig. Diese Zusammenarbeit erfolgte unter anderem im Programm des Zivilen Friedensdienstes der GIZ, Brot für die Welt und Quaker Service Australia (QSA Cambodia)
Auszeichnungen
2024
- Deutscher Theaterpreis DER FAUST für Antigone (Theater Plauen-Zwickau)
2020
- Nominierung „Beste Regie einer Musiktheater-/ Opernproduktion“ in Polen
Regiearbeiten / Theater (Auswahl)
2025 Der Mordfall Halit Yozgat, Oper von Ben Frost und Petter Ekman
nach der Gegenrecherche 77sqm_9:26min von Forensic Architecture /
Libretto: Daniela Danz
Nationaltheater Weimar
Manhattan Project, Stefano Massini
Staatstheater Regensburg
Königin Lear, Tom Lanoye nach Shakespeare
Landestheater Detmold
2024 Das Paradies der Ungeliebten, Robert Menasse
Schleswig-Holsteinisches Landestheater
Die drei Schwestern, Anton Tschechow
Gostner Hoftheater Nürnberg
Antigone, Sophokles
Theater Plauen-Zwickau
2023 Urfaust, Johann Wolfgang von Goethe
Volkstheater Rostock
Gift, Lot Vekemans
Theater Plauen-Zwickau
2022 Krankheit der Jugend, Ferdinand Bruckner
Volkstheater Rostock
Mater Furiosa, Joanna Lewicka nach dem Gedicht Stabat Mater Furiosa von
Jean-Pierre Siméon (Tanztheater)
Stiftung FUNDACJA od WSCHODU do ZACHODU, Centrum Kultury Lublin, Teatr
Chorea Lódź (Zbigniew Raszewski Theaterinstitut Warschau)
Bovary, nach Madame Bovary von Gustav Flaubert
Gostner Hoftheater Nürnberg / Koproduktion von Gostner Hoftheater und
Stiftung FUNDACJA od WSCHODU do ZACHODU
2021 Fräulein Julie, August Strindberg
Volkstheater Rostock
W moim początku jest mój kres (dt.: In meinem Anfang liegt mein Ende), nach Four
Quartets von T.S.Eliot Lubelski Teatr Tańca (Tanztheater)
Koproduktion von Lublin Dance Theatre, International Dance Theatres Festival und
Centrum Kultury in Lublin
Ich, ich und ich!, die Tagebücher von Witold Gombrowicz
Theater Vorpommern
FILM: STRYJENSKA. Let's Dance, Zofia! Anna Duda nach Tagebüchern von Zofia Stryjenska
Produktion: Öffentlich- rechtliches Fernsehen Polen
2020 Gra_MY_Cielskiego, nach den Tagebüchern und Kompositionen von Zygmunt Mycielski
Berlin und Warschau
Stiefmutter Heimat. Meine Mutter das gestohlene Kind, nach Geschichten von Wicki und
Elenka Kalaitzi
PAF Berlin, Theater unterm Dach Berlin und Grotowski Institut in Breslau
2019 Hörspiel: STRYJENSKA. Let's Dance, Zofia! Anna Duda nach Tagebüchern von
Zofia Stryjenska
Produktion: Polskie Radio
Momenty (dt.: Momente), Joanna Lewicka
Noc Kultury-Festival in Lublin und am Menų Spaustuve, Vilnius
Kraina uśmiechu (dt.: Das Land des Lächelns), Franz Lehár (Musik), Ludwig Herzer und
Fritz Löhner-Beda (Libretto)
Oper Lublin
2018 KOBIETOSTAN. Chór na jedną aktorkę (dt.: Frauenstaat. Chor für eine Schauspielerin),
Kobietostan-Kollektiv
Grotowski-Institut, Breslau
STRYJENSKA. Let's Dance, Zofia! Anna Duda nach Tagebüchern von Zofia Stryjenska
Musik Christoph Coburger mit dem Orchester Lublin
Centrum Spotkania Kultur, Orchester Lublin, Polnisches Institut in Rom, Polnischen
Institut in Paris, Permanent Mission of the Republic of Poland to the United Nations
Office in Geneva, Generalkonsulat von Polen in München)